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Mai
Zunächst ein paar Zahlen:
Es gibt rund 3,4 Millionen Familienunternehmen deutschlandweit. Eine beachtliche Menge. Laut einer Untersuchung des Instituts für Mittelstandsforschung Unternehmensnachfolgen 2018 bis 2022, sollen allein in diesem Zeitraum rund 150.000 dieser Unternehmen zur Übergabe anstehen.
Der Großteil scheitert an der familieninternen Übergabe
Der überwiegende Großteil dieser Unternehmen bevorzugt eine Unternehmens-Übergabe an die eigenen Kinder, doch laut dem IfM Bonn, gelingt nur in rund 47% Fällen eine familieninterne Unternehmensübergabe.
Doch warum ist das so? Warum kann der Großteil der Unternehmer und Unternehmerinnen, die ihr Leben dem Aufbau eines Familienunternehmens gewidmet haben und deren Kinder vielleicht sogar beim Aufbau und bei dem Wachstum des Unternehmens zugesehen haben, nicht familienintern übergeben? Und wie gelingt eine erfolgreiche familieninterne Übergabe?
Um diese Frage beantworten zu können, ist es notwendig, die Besonderheiten von Familienunternehmen zu verstehen und sich immer wieder bewusst zu machen.
Die Besonderheiten von Familienunternehmen
1. Hohes Konfliktpotential – zwei unterschiedliche Systeme prallen aufeinander
Auf der einen Seite haben wir das System Familie, in dem es um Emotionen, Gefühle, Familien-Rollen und eine lebenslange Verbundenheit geht. Auf der anderen Seite ist das System Unternehmen, definiert durch wirtschaftlichen Erfolg, Fakten, Zahlen und eine vertraglich kündbare Zusammenarbeit.
Es gilt diese beiden Systeme aufeinander abzustimmen, sich zumindest aber darüber bewusst zu sein, dass ein „Abstellen“ einer dieser Welten nicht möglich ist.
2. Eine Einheit von Eigentum und Leistung
In Familienunternehmen gibt es eine Einheit von Eigentum und Leistung. Die Unternehmen gehören einer Familie an und werden zugleich von Mitgliedern dieser Familie geführt.
Ein Rückzug des Eigentümers aus dem Unternehmen bedarf daher anderer Regelungen, als ein Ausscheiden eines angestellten Geschäftsführers. Familienunternehmer müssen zusätzlich zur Frage, wer das Unternehmen zukünftig leitet, immer klären, wann welche Vermögenswerte an wen übergeben werden, bzw. wer das Eigentum an dem Unternehmen übernimmt.
Ein wichtiger Grund, warum Nachfolgprozess im Unternehmen scheitern ist, weil viele Übergebende und Übernehmende es nicht schaffen, die beiden Systeme Familie und Unternehmen zu vereinen, oder sie schaffen es nicht rechtzeitig einen geregelten Rückzug des Eigentümers zu organisieren.
Familienunternehmen – so gelingt die Übergabe an die eigenen Kinder
Die Auswahl des Nachfolgers als Beginn des Nachfolgeprozesses
Der wohl wichtigste Punkt im ganzen Unternehmensübergabe-Prozess, ist die Wahl und die Vorbereitung des Nachfolgers. Denn mit der Wahl des Nachfolgers und den darauf aufbauenden Entscheidungen steht und fällt die Unternehmensübergabe und die Zukunft des Unternehmens.
Stellen Sie sich als Übergebender kritisch folgende Fragen:
- Welche Qualitäten braucht es in der zukünftigen Führung des Unternehmens?
- Ist es wirklich der Nachwuchs aus der eigenen Familie, der diese Aufgabe in der Zukunft erfolgreich lösen wird?
- Was ist die beste Lösung, um das Unternehmen erfolgreich zu führen und das Vermögen der Familie langfristig zu sichern?
Wenn Sie eigene Kinder haben, die tatsächlich als Nachfolger in Frage kommen, haben Sie sehr gute Chancen, dass eine familieninterne Nachfolgeregelung gut gelingen kann.
Achten Sie allerdings darauf, rechtzeitig mit Ihren Kindern zu sprechen und sie zu fragen, ob sie bereit sind, ihre Ausbildung, Qualifikation und die persönlichen Interessen nach dem Familienbetrieb auszurichten.
Exkurs: Der richtige Zeitpunkt.
Es gibt nicht den perfekten Zeitpunkt für den Start des Übergabe-Prozesses. Jedoch sollte man auf jeden Fall genügend Zeit einplanen, damit man zu keinem Zeitpunkt unter Zeitdruck handeln muss.
Was den Zeitpunkt einer Übergabe angeht, bedenken Sie zwei Dinge:
- Mit zunehmendem Alter wird die Wahrscheinlichkeit einer unorganisierten Nachfolge im Unternehmen höher.
- Der Nachfolger benötigt genug Zeit, um die erforderlichen beruflichen und menschlichen Erfahrungen aufzubauen.
Wichtig ist es, dass das Kind eigenständig diese persönliche Entscheidung trifft, die Nachfolge im Familienunternehmen anzutreten. Eine erzwungene Nachfolgeregelung ist nie eine gute Lösung.
Lassen Sie uns im Folgenden noch auf die unterschiedlichen Fälle blicken, in denen nur ein Anwärter oder auch mehrere Anwärter auf den Chef-Posten warten.
Ein Anwärter auf den Chef-Posten
Haben Sie nur einen Anwärter auf den Chef-Posten und er oder sie hat sich entschieden, die Nachfolge im Familienunternehmen anzutreten, so können Sie nun ohne Umwege direkt mit dem Nachfolger arbeiten.
Unterstützen Sie die fachliche und persönliche Ausbildung Ihres Nachfolgers. Geben Sie ihm oder ihr die Chance, vor dem Einstieg ins Geschäft, auch in anderen Unternehmen fachliche und persönliche Kompetenzen aufzubauen – das sorgt künftig für "frischen Wind", für Inspiration und sicher für einen Innovationsschub im Unternehmen.
Mehrere Anwärter auf den Chef-Posten
Ein vermeintliches Luxusproblem für jemanden, der sein Unternehmen familienintern übergeben möchte. Doch in diesem Fall, muss der Übergebende tiefer in die Überlegung und Planung einsteigen.
Stehen mehrere potentielle Nachfolger in der Familie zur Verfügung, muss gründlich darüber nachgedacht werden, ob die Ernennung aller Nachfolger zu Geschäftsführern eine gute Idee ist. Denn die Gefahr ist gegeben, dass es unter den Nachfolgern zu Rivalitäten kommt und diese später zum Nachteil für das Unternehmen werden.
Die Aufteilung des Unternehmens in gleich große Unternehmensteile kann zwar Rivalitäten innerhalb der Familie unterbinden, aber es kann auch die Firma existenziell gefährden und zu erheblichen Vermögens- und Imageschäden führen.
Denken Sie an die oben erwähnten Systeme Familie und Unternehmen, die aufeinanderprallen. Wie so oft, ist auch hier die offene Kommunikation mit allen Beteiligten das A und O!
Kein Anwärter auf den Chef-Posten
Sollte in der eigenen Familie bzw. im Familienverbund kein geeigneter Nachfolger vorhanden sein, wird Ihnen leider nichts anderes übrigbleiben, als eine Lösung für die Nachfolge außerhalb der Familie zu suchen. Doch keine Sorge, auch hier gibt es genug Möglichkeiten für eine erfolgreiche Übergabe wie z.B.:
- Management-Buy-Out (MBO)
- Management-Buy-In (MBI)
- Institutionelle Käufer (Firmen, Fonds, Beteiligungsgesellschaften)
Persönliche Vorbereitung und Unterstützung beim Übergabeprozess
Bereiten Sie sich als Übergebender persönlich auf den Nachfolgeprozess vor. Viele Unternehmer haben über einen sehr langen Zeitraum ihr Unternehmen erfolgreich geführt. Das „Loslassen“ fällt vielen sehr schwer. Ein vorbereiteter Prozess, hilft in dieser Phase.
Auch als Übernehmender sollten Sie sich rechtzeitig mit dem Thema auseinandersetzen. Fragen Sie sich, wo Ihre Stärken und Ihre Schwächen sind und ob Sie Ihren Lebensinhalt dahingehend ausrichten möchten, das Familienunternehmen zu leiten und zu führen.
Die besondere Beziehung der Familienmitglieder und ihrer Rollen in der Familie machen den Prozess der Nachfolgelösung im Familienunternehmen komplex. Oft kann dieser komplexe Prozess durch die Begleitung und Unterstützung durch einen neutralen und erfahrenen, externen Moderator oder Coach schneller und einfacher durchgeführt werden.
Sprechen Sie mit mir darüber, wie ich Sie als Coach in Ihrem Nachfolgeprozess unterstützen und begleiten kann.
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Ein Ansprechpartner, der alle Informationen absolut vertraulich behandelt und Ihren Nachfolgeprozess diskret begleitet.
Ihre Person als Übergebender steht im Mittelpunkt. Sie haben die Kontrolle über alle Schritte im Rahmen des Unternehmensüberganges.
Das Coaching & Consulting Konzept von Perfactum ist modular aufgebaut. Die Leistungen in jedem Baustein sind individuell buchbar und die Kosten sind kalkulierbar.